Hey Leute,
da ich mich gerade in einer längeren Therapie-Pause befinde, wollte ich mal fragen, wie ihr damit umgeht, wenn ihr z.B. aufgrund von Urlaub, etc. über eine längere Zeitspanne keine Therapie habt.
Ich merke, dass es mir psychisch immer schlechter geht und frage mich, wie ich die Zeit halbwegs überbrücken kann.
Was macht ihr, wenn ihr merkt, dass ihr mental immer weiter abbaut?
Hi :)
Das tut mir ehrlich leid, dass du gerade keine Therapie hast und vorallem, dass es dir schlechter geht.
Meine Therapeutin ist für ca. 3 Monate in Kanada und deswegen auch nicht erreichbar. Mir macht das auch sehr zu schaffen, ich hatte davor jede Woche mehrmals Therapie. Ich habe genau wie du das auch beschreibst nach ein paar Wochen gemerkt, dass mir das ganz schön zu schaffen macht und ich wieder weniger esse und sowas.
Ich kenne auch keine Universallösung, aber ich persönlich versuche im Moment herauszuarbeiten, was genau mir fehlt und wie ich das durch andere Sachen ersetzen kann. Also zb mir fehlt gerade jemand, der mir zuhört, als ersatz für diese Zeit gehe ich jetzt vermehrt zu der Sozialarbeiterin an meiner Schule, mit der ich gut reden kann. Oder anderes Beispiel mir fehlt ohne Therapie ein Raum, in dem ich abschalten kann, den suche ich mir deshalb woanders.
Weiß nicht, ob dir das Hilft, aber vllt ja schon.
Ganz viel Kraft für die Zeit ohne Therapie!
Viele Grüße,
Bee
Hallo jojolina,
du machst grade eine schwere Zeit durch und das deine Therapeutin jetzt für eine Weile nicht da ist, ist belastend für dich. Sie scheint ein starker und wichtiger Anker für dich zu sein. Ich kann deshalb gut nachvollziehen, dass sie dir sehr fehlt.
Gut, dass du dich in der Onlineberatung registriert hast und das Forum für dich nutzt. Ich wünsche dir weiterhin einen guten Austausch, der dir hoffentlich eine Stütze sein kann. Zuzsätzlich möchte ich dich ermutigen - meine Kollegin bke-Ina hat das schon angesprochen - eine Mailberatung nutzen und/oder auch die Chats. Auch das könnte ja eine Möglichkeit bieten, um die Therapiepause zu überbrücken.
Feline2 hat ihre eigenen Erfahrungen mit Therapiepausen mit dir geteilt und dir einige Ideen zur Verfügung gestellt. Teilweise was die Vorbereitung innerhalb der Therapie betrifft. Vielleicht ist das ja etwas, was du demnächst, also wenn sie wieder da bist, mit deiner Therapeutin besprechen könntest um es für zukünftige Urlaube zu nutzen? Dann gab es von Feline2 auch die Anregung, deine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben, um sie der Therapeutin später zu geben. Eine super Idee wie ich finde, wäre das vielleicht auch etwas für dich?
Ich freue mich, wieder von dir zu lesen und wünsche dir noch einen guten Feiertag!
bke-Hana
Danke für deine Nachricht, Ina!
Normalerweise habe ich zweimal die Woche Therapie, weswegen mir diese zwei Wochen vorkommen wie ein ganzes Jahrhundert. Meine Therapeutin weiß, dass ich mit diesen Pausen zu kämpfen habe und, dass ich Zurzeit ein wahnsinnig großes Bedürfnis nach Sicherheit und Verlässlichkeit habe. Aber was soll ich machen, den Urlaub hat sie sich schließlich auch verdient!
Es fällt meinem Gegenwarts-Ich ziemlich schwer, "Klein-Jolina" zu unarmen, zum einen deswegen, weil ich ihr gerade nicht wirklich die Sicherheit vermitteln kann, die sie eigentlich bräuchte. Zum anderen ist da ein sehr großer Teil in mir, der an mir zweifelt. In den letzten Wochen habe ich viele heftige Diagnosen bekommen und einige stehen auch noch aus. Es fällt mir schwer, mich mit diesem Zustand abzufinden und dann versuche ich, dies krampfhaft zu kompensieren.
Leider gibt es auch nicht wirklich etwas, das mir gerade Sicherheit vermitteln kann. So ziemlich alles, was mich irgendwann mal sicher fühlen ließ, verbinde ich mittlerweile mit Schmerz und der Tatsache, dass ich immer auf mich alleine gestellt war bzw. bin. Diese Wehrlosigkeit fühlt sich gerade unfassbar schlimm an.
Ach jojolina,
so ein Mist!!! Ich wollte deinen Beitrag beantworten, habe dafür (vermeintlich) auf "Beitrag zitieren" gedrückt, um beim Schreiben deinen letzten Text zu sehen und dann speichern gedrückt. Ich hatte aber, ganz offensichtlich "Beitrag bearbeiten" angeklickt gehabt und nun ist dein Text von gestern weg. Das tut mir unheimlich leid! 😔 Alles nach hinten spulen im Browser hilft nicht. Er bleibt weg. 😓 Ich hoffe sehr, du weißt noch grob, was du geschrieben hattest und mein Text ergibt für dich daher wenigstens halbwegs Sinn.
Ganz bedrückte Grüße
bke-Ina
Hallo jojolina,
erstmal ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum!
Noch fast eine Woche bis zur nächsten Therapiesitzung und die Zeit zieht sich.... vielleicht ist es gerade noch schwerer, weil ein Feiertag, oder sogar ein verlängertes Wochenende dazwischen liegt? Ich habe oft den Eindruck, dass der Alltag mit all seinen Routinen schneller "verfliegt", als Tage, die aus der Reihe tanzen.
Erstmal schießen mir ein paar Fragen durch den Kopf: wie groß ist der Abstand zwischen deinen Therapiesitzungen normalerweise? Ist der Abstand dieses Mal länger? Hat du mit deiner Therapeutin schon mal darüber gesprochen, dass dir die Zeit zwischen den Sitzungen so zu schaffen macht?
Du suchst nach Sicherheit. Und es gelingt dir auch schon, gewissen Situationen aus dem Weg zu gehen (das ist Klasse!). Trotzdem gibt es immer wieder Dinge, die an dir nagen. Dein inneres Kind sehnt sich danach in den Arm genommen zu werden. Das "große" Ich kann das aus verschiedenen Gründen nicht zulassen. Wäre es denn eine Möglichkeit, dass das Gegenwarts-Ich das Kind-Ich mal umarmt? Ganz ohne Gefahr von außen enttäuscht zu werden?
Sport und Schlaf helfen dir ein bisschen Ausgleich zu finden (und exzessives Online-Shopping, das halte ich mittelfristig jedoch für weniger hilfreich). Was könnte es daneben noch geben, das ein bisschen Sicherheit und Geborgenheit vermittelt, oder zumindest ablenkt? Eine warme Schokolade, eine bestimmte Teesorte? Ein Lieblingsessen? Ein Lieblingsbuch, Lieblingsmusik, eine Lieblingsserie? Ein Kuscheltier, eine Kuscheldecke, ein Lieblingspulli?
Gibt es vielleicht hier bei der bke ein Angebot, das dir hilft, einen zusätzlichen Platz für deine Ängste und Sorgen zu finden und die Zeit zu überbrücken? Forum, Mailberatung, Chat?
Ich wünsche dir eine gute Nacht, morgen ist es schon ein Tag weniger...
Viele Grüße
bke-Ina
Hey Jojolina,
ich kenne das mit Therapie-Pausen. Mir hat es geholfen mit meiner Therapeutin solche Pausen gut vorzubereiten und wir haben versucht herauszufinden, was mir helfen würde, die Zeit gut zu überbrücken. Also bei mir ist es zum Beispiel, dass ich einen Ersatz für Notfälle habe, wo ich mich hinwenden kann. Außerdem habe ich immer Angst, dass sich meine Therapeutin in ihrem Urlaub dazu entschließt, mich nicht mehr zu mögen und die Therapie zu beenden. Mit diesen Gedanken drehe ich dann auch immer von Tag zu Tag mehr durch. Bis ich am Ende ihres Urlaubs nicht mehr zu ihr gehen mag.
Meine Therapeutin gibt jedem Patienten vor ihrem Urlaub etwas aus der Praxis mit. Also meine Therapeutin ist für Kinder- und Jugendliche und sie hat ein extra Spielezimmer und da darf man sich dann etwas aussuchen, aber wenn man möchte, sucht sie auch etwas für einen aus. Und dann darf man die Zeit des Urlaubs darauf aufpassen und es soll daran erinnern, dass noch alles in Ordnung ist und sie dableibt. (Kuscheltier, Spiel, Stein, Playmobilfigur,...) Mir hilft das aus verschiedensten Gründen, die ich jetzt gar nicht alle aufzählen mag.
Und sonst habe ich noch entweder ein Word-Dokument oder ein Blockblatt und immer, wenn ich ihr etwas erzählen oder malen will, dann mache ich das, sammle es und gebe es ihr dann, wenn ich sie wieder sehe.
Hast du eine Idee, was du brauchen würdest für die Zeit? Oder was dir helfen könnte?
Alles Liebe
Feline